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Unser persönliches Weihnachtswunder: Teo

Bulgarien gehört zu den Ländern, in denen herrenlose und verlassene Tiere sehr auf die Hilfe privater Tierschützer angewiesen sind. Zwar gibt (wenige) es staatliche Tierheime, die aber aktuell noch kaum mehr tun können, als die Tiere zu verwahren.


Deshalb ist es ein kleines Wunder, dass der inzwischen 6 Monate alte Teo heute ein gutes Leben führen kann. Denn seine Chancen standen denkbar schlecht.

 

Man fand ihn als kleinen Welpen auf der Straße, offensichtlich überfahren und unfähig seine Hinterbeine zu bewegen. Leider war seine Diagnose genau das, wonach es aussah.


Er war querschnittsgelähmt, inoperabel.



Das Einzige, was die Menschen vor Ort situationsbedingt für ihn tun konnten, war, ihn in einem Unterschlupf auf einem leeren Grundstück mit drei anderen Welpen unterzubringen und ihn mit Futter zu versorgen. Da er sich nur vorwärts ziehen konnte, wurden Teos gelähmte Hinterbeine ständig über den Boden geschleift. Aufgescheuerte offene Stellen waren die Folge.

 

Ein unhaltbarer Zustand. – Da wollten, da mussten wir schnell helfen.

 

Unser Teammitglied Yvonne setze Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn erst mal aus Bulgarien herauszuholen. Das ist nicht so leicht, wie man es sich vielleicht im ersten Augenblick vorstellt.

 

Zuerst muss ja immer eine Unterbringung, also i.d.R. eine Pflegestelle, in Deutschland gefunden werden. In dem besonderen Fall eine erfahrene Person, die sich die Betreuung von Teo auf unbegrenzte Zeit auch zutraut. Die speziellen Bedürfnisse eines gelähmten Hundes sind anspruchsvoll. Und man weiß auch nie, wie lange es dauert, bis man für so eine besonders arme Socke ein Zuhause findet … wenn überhaupt.

 

Auch durch einen Aufruf auf der Website und unseren Social Media Kanälen gelang es Yvonne tatsächlich, nicht nur für Teo ein Pflegestelle zu finden, sondern auch für zwei der anderen Welpen. Ein Weibchen wurde direkt adoptiert.

 

Leider erreichten sie kurz vor Ausreise schlimme Nachrichten.


Zwei der Hunde hatten Parvovirose, eine ansteckende und oft tödliche Hunde-Krankheit. So mussten alle erst einmal in Quarantäne. Und schließlich überlebten die zwei infizierten Welpen nicht. So kurz vor ihrer Rettung, das erschüttert auch langjährige Tierschützer. Das Leben ist manchmal einfach nicht fair…

 

Teo und das vermittelte Weibchen hatten großes Glück, dass sie nicht betroffen waren und nach der Quarantäne erneut eine Ausreise geplant werden konnte.

 

Bis dahin brachte Yvonne die Telefonleitung zum Glühen, indem sie alle Handicap- und Gnadenhöfe abklapperte. Zusätzlich bemühten wir unsere Social Media Kanäle, um vielleicht doch schon vorab ein Zuhause für immer für Teo zu finden.

 

Und dann geschah das kleine Wunder, auf das wir so gehofft hatten. Die »Handicap Husaren« meldeten sich über Facebook: Sie wollten Teo adoptieren und ihm ein Zuhause bei sich und ihren 23 Tieren mit Behinderung geben.

 

Und es war genau der richtigen Platz für ihn. Es handelt sich um den Hof von Privatleuten, den diese speziell für die Bedürfnisse ihrer eigenen (teilweise auch) gelähmten Tieren hergerichtet haben. Z.B. durch Rampen statt Treppen, die den gehbehinderten Tieren zugute kommen. Ein Hunderollstuhl stand für Teo bereit sowie ein Bollerwagen, in dem er Platz nehmen kann, wenn das Herumlaufen für seine Vorderpfoten zu anstrengend wird. Und ein ganzes Rudel freundlicher Artgenossen zum Spielen und Kuscheln.

 

Was für eine gute Nachricht!

 

Doch jetzt kam der finanzielle Aspekt ins Spiel. Wir gehören wohl eher zu den größeren Vereinen und vermitteln eine hohe Anzahl an Tieren.


Jedoch: Die Schutzgebühren decken auch bei kerngesunden Vierbeinern nur einen Teil unserer Ausgaben pro Tier ab.


Konkret macht die Schutzgebühr nur ca. 2/3 der durchschnittlichen Kosten pro übernommenem Tier aus. 1/3 muss über Spenden finanziert werden. Durch die gestiegenen Tierarztkosten vergrößert sich diese Differenz aktuell zusätzlich. (Siehe unsere Rechenschaftsberichte.)


Das bedeutet also, mehr Tiere sind unterm Strich nicht mehr Einnahmen, sondern mehr Kosten, die mit Spenden abgedeckt werden müssen.


Größere Ausgaben für die nötigen tierärztlichen Behandlungen (u.a. die nötige Kastration) sowie für alles, was Teo sonst noch unbedingt braucht, sind nichts, was wir einfach mal so im Budget hatten. So musste der Rolli für eine größere Summe auf Teos Größe umgebaut werden, Wickelunterlagen und Windeln schlugen ebenfalls zu Buche.

 

Auch hier konnten dank Yvonnes persönlichem Einsatz in Form einer GoFundMe Aktion die nötigen Mittel aufgebracht werden.

 

Anfang Dezember konnte Teo endlich ins Glück reisen:


Wie sehr er sich in der kurzen Zeit gemacht hat, lässt unser Herz höherschlagen: Teo war anfangs sehr ängstlich, er kannte ja nichts außer seinem Unterschlupf. Mit viel Liebe – wahrscheinlich waren auch ein paar Leckerli dabei :-)  wurde er an seine neue Umgebung und die Nutzung des Rollis gewöhnt. Inzwischen genießt er seine Streicheleinheiten und ist ein alterstypisch verspielter und fröhlicher kleiner Rüde.

 

Zum ersten Mal in seinem Leben kann Teo jetzt Hund sein, rennen, mit seinen Hundefreunden spielen, kuscheln und glücklich sein.

 

Unser kleines Weihnachtswunder!


 

Ein herzliches Danke an alle, die dieser armen Hundeseele durch ihren persönlichen Einsatz und die dringend benötigten Spenden geholfen haben!

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