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Wichtige Hinweise zur Vermittlung

Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund,

wir freuen uns sehr, dass Sie sich für eines unserer Tiere interessieren oder sich schon entschlossen haben, einer Katze oder einem Hund ein Zuhause zu geben. Nachfolgend finden Sie einige wichtige und nützliche Informationen und Hilfestellungen rund um die Adoption eines Tieres direkt aus dem Ausland (sogenannte Fernvermittlung) oder aus einer Pflegestelle, wenn das Tier bereits in Deutschland ist. Bei Fragen sind wir gerne für Sie da.

 

Das Tier

Unsere ausländischen Partner nehmen Tiere in Obhut, die leider oftmals aus schlechten Verhältnissen stammen und bei der Aufnahme regelmäßig krank, verletzt und in einem schlechten Allgemeinzustand sind. Jedes Partnertierheim ist bestens bemüht die Tiere so gut wie möglich medizinisch zu behandeln, zu pflegen und zu betreuen. Dabei ist der Platz in den Tierheimen, die Zeit der Mitarbeiter und der finanzielle Spielraum begrenzt, so dass nur die allernötigsten Untersuchungen und Behandlungen vorgenommen werden. Die veterinärmedizinischen und hygienischen Standards der ausländischen Tierheime sind dabei nicht mit denen deutscher Tierheime vergleichbar.

Unsere Beschreibungen (u. a. Alter, Aussehen, Gesundheitszustand, Wesen, Verhalten) der betreuten Tiere auf unserer Website sowie die ggf. mündlich gegebenen Informationen erfolgen immer nach bestem Wissen und Gewissen. Wir sind dabei auch auf die Angaben unserer Partnertierheime angewiesen und können daher keine Gewähr oder Garantie für eine bestimmte Eigenschaft leisten. Auch die Rassezusammensetzung der Mischlinge können wir stets nur mutmaßen.

 

Krankheiten

Unsere Katzen werden vor der Vermittlung generell auf Katzenleukose (FeLV) und Katzenaids (FIV), Hunde auf Mittelmeererkrankungen (Dirofilaria, Ehrlichiose und Leishmaniose) getestet. Informationen zu den verschiedenen Krankheiten erhalten Sie von Ihrem Tierarzt und auf unserer Website. Bitte bedenken Sie, dass kein medizinischer Test zu 100 % sicher ist.

Untersuchungen auf weitere Erkrankungen erfolgen nur im Einzelfall, wenn die Tiere sichtbare Symptome zeigen.

Wenn Sie eine unserer Katzen bei sich aufnehmen möchten, ist es wichtig, dass Ihre bereits vorhandenen Katzen einen Impfschutz gegen Katzenschnupfen haben.  

Wir vermitteln kein Tier nach Deutschland von dem wir wissen, dass es keine lange Lebenserwartung mehr hat. Einem todkranken Tier muten wir den Stress der langen Fahrt nicht zu. Gleichzeitig können wir keine Garantie für eine bestimmte Lebenserwartung geben. Vereinzelt kann es jedoch vorkommen, dass wir ein Tier vermitteln und es nach kurzer Zeit an einer uns nicht bekannt gewesenen Krankheit stirbt. Wir bedauern so etwas sehr, können aber nicht verhindern, dass es zu solchen Fällen kommt.

 

Schutzgebühr

Als Tierschutzverein arbeiten wir ausschließlich kostendeckend und nie mit einer Gewinnerzielungsabsicht. Dies müssen wir dem Finanzamt regelmäßig durch unsere Rechenschaftsberichte belegen. Die erhobene Schutzgebühr deckt einen Teil der Kosten, die durch die Vermittlung des Tieres entstehen, ab. Hierzu zählen z. B. das Futter, die Unterkunft, der Transport, die Behandlung von Krankheiten, Bluttests, Entwurmungsmittel, Kastrationskosten, Impfungen und das Einsetzen des Chips.

Die Höhe der Schutzgebühr reicht dabei nicht aus, um alle Kosten mit der Vermittlung zu decken, so dass wir auf Spenden angewiesen sind. Ein Nachlass auf die Schutzgebühr kann daher nicht gewährt werden.

 

Transport

Nachdem Sie sich für die Adoption entschieden haben, bemühen wir uns, dass Ihr neues Familienmitglied die Reise in sein neues Zuhause so schnell wie möglich antreten kann. Der Transport erfolgt im Regelfall über einen Landtransport mit mehreren Tieren zusammen. Sie können das Tier auch selbst im Ausland abholen.

 

Ihr neuer Mitbewohner zieht ein

Die Beschreibung des Verhaltens und der Eigenschaften der Hunde und Katzen basiert darauf, wie es sich unter den Bedingungen des Tierheims oder in der Pflegestelle zeigt. Dieses Verhalten lässt immer nur bedingt Rückschlüsse darauf zu, wie sich das Tier später in Ihrem Zuhause, und dem neuen Umfeld verhalten wird. Nicht nur die Bedingungen bei Ihnen zu Hause unterscheiden sich fundamental von denen eines ausländischen Tierheims (oder von einer Pflegestelle), sondern auch die Art und Weise, wie Sie Ihr neues Haustier in Ihren Alltag integrieren. Gerade bei einem Hund hat Ihr Führungsstil einen maßgeblichen Einfluss auf sein Verhalten.

Bei Katzen beeinflusst insbesondere die Anzahl der in denselben Räumlichkeiten gehaltenen Artgenossen ihr Verhalten.

Typische Probleme in der Anfangszeit können z. B. bei Hunden sein, dass diese nicht alleine bleiben möchten. Nehmen Sie sich Zeit für eine Eingewöhnung. Manchmal braucht es einige Wochen bis sich Ihr neuer Liebling daran gewöhnt hat auch mal alleine zuhause bleiben zu können.

Bei Katzen kann es vorkommen, dass sie entgegen der Beschreibung, nicht sozial mit Artgenossen sind.

Sollten Probleme in der Eingewöhnung auftreten, so ist es uns wichtig, dass Sie uns umgehend informieren und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wir beraten und helfen Ihnen gerne.

 

 

Tipps für den erfolgreichen Einzug bei Ihnen Zuhause

Die Tiere wirken bei der Ankunft trotz der durchgemachten Strapazen meist recht gelassen, sind kontakt- und erkundungsfreudig. Auch wenn man es ihnen oft nicht auf den ersten Blick ansieht: Die Tiere sind gestresst und haben noch keine Bindung zu Ihnen. Geben Sie Ihrem Tier Zeit, anzukommen. Drängen Sie es nicht zur Kontaktaufnahme. Achten Sie auf Sicherheit und lassen Ihren Hund in der ersten Zeit nur unter Verwendung eines Brust- besser noch Sicherheitsgeschirrs mit einer Schlepp-/Führleine (keine Flexleine!) angeleint. Ängstliche Hunde müssen auch im Hause eine Schleppleine tragen. Die Hunde sind in der Regel nicht sofort stubenrein und benötigen ein paar Tage oder Wochen, um die im Zwinger verlorene Stubenreinheit wiederzuerlangen.

Bei der Anschaffung eines Hundes empfehlen wir nach einer Eingewöhnungszeit den Besuch einer Hundeschule.

Lassen Sie Ihre Katze in den ersten Wochen nicht ins Freie.

Bitte erwarten Sie auch kein „blumig duftendes“ Tier. Die Hunde kommen in aller Regel direkt aus dem Zwinger zu Ihnen, die Katzen aus stets überfüllten Pflegestellen oder Tierheimen. Unsere spanischen Partner sind bemüht, die Tiere entwurmt und parasitenfrei auf die Reise zu schicken, können aber nicht dafür garantieren, da der Infektionsdruck sehr hoch ist. Wir empfehlen daher ein Entwurmungsmittel (z. B. „Milbemax“) und ein Mittel gegen Flöhe (z. B. „Stronghold“) bei der Ankunft des Tieres bereitzuhalten und ggf. gleich zu verabreichen. Bitte kontrollieren Sie in der ersten Zeit insbesondere die Ohren des Tieres, denn die Tierheime haben große Probleme mit Ohrmilben. Große Probleme gibt es auch mit der Giardiose, die wir häufig bei den Tieren feststellen müssen. Bedenken Sie, dass die Giardiose und Microsporum Canis, eine Pilzerkrankung, die wir ebenfalls nicht ausschließen können, Zoonosen, also auf den Menschen übertragbar, sind.

Leider werden die Tiere, auch wenn sie gesund auf die Reise gehen, nach der Ankunft in Deutschland ab und zu krank. Ursache dafür ist der Umstellungs- und Transportstress, der dem Immunsystem ganz schön zu schaffen macht. Typische Erkrankungen sind Durchfall, Bindehautentzündungen, bei den Katzen Schnupfen, bei den Hunden Husten. Bitte gehen Sie davon aus, dass Ihr Tier nach der Ankunft krank und behandlungsbedürftig werden könnte und rechnen Sie bitte die Kosten für einen Tierarztbesuch gleich mit ein.

Wir können diese Kosten nicht übernehmen.

Wenn Sie sich unsicher sind, was für Krankheiten oder Verhaltensprobleme Ihr Tier mitbringen oder nach Ankunft entwickeln könnte, sprechen Sie uns bitte vor der Vermittlung darauf an. Wir werden Ihnen nach bestem Wissen und Gewissen umfassend Auskunft geben und niemals einen Umstand verschweigen. Wir haben kein Interesse daran, dass Sie vom Zustand Ihres Tieres unangenehm überrascht werden, es ist vor allem aber auch nicht im Sinne des Tieres, dass Sie unvorbereitet sind und das Tier im schlimmsten Fall wieder abgeben möchten.

Sollten Sie sich von Ihrem Tier dennoch wieder trennen wollen, weil es sich z.B. nicht in der Weise entwickelt hat, wie Sie es sich vorgestellt haben, kontaktieren Sie uns bitte. Wir werden unser Bestes geben, um eine zufriedenstellende Lösung für Sie und das Tier zu finden. Die Suche nach einem neuen Zuhause bzw. einer Pflegestelle kann unter Umständen einige Wochen bis Monate dauern. Wir bitten um Verständnis, dass wir die Schutzgebühr, unabhängig von den Umständen, nicht zurückerstatten können.

 

Registrierung des Tieres

Wir registrieren Ihren neuen Mitbewohner bei TASSO e.V., dem größten europäischen Haustierregister. TASSO e.V. ist im internationalen Dateienverbund petmaxx.com eingebunden, so dass auch eine grenzüberschreitende Suche gesichert ist. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Tier lebenslang registriert bleibt und Ihre Kontaktdaten im Haustierregister jederzeit aktuell sind.

 

Zum Schluss noch eine Bitte:

Alle Mitarbeiter im Verein sind berufstätig und leisten ihre Arbeit für die Tiere nebenbei auf 100 % ehrenamtlicher Basis. Wir haben tagtäglich viel zu kommunizieren, per Telefon, E-Mail, Messenger-Dienste. Sollten Sie nicht sofort eine Antwort erhalten, bitten wir von direkten Nachfragen abzusehen. Im Regelfall melden wir uns innerhalb von zwei Werktagen bei Ihnen, oftmals auch schneller.

Wenn Sie nach dem Lesen dieses Merkblattes zu dem Entschluss kommen, dass Ihnen die Risiken bei einer Adoption aus dem Ausland zu hoch sind, ist dies nicht der richtige Weg für Sie. In diesem Fall können Sie die Filterfunktion unserer Website nutzen, so dass Ihnen nur Tiere angezeigt werden, die sich bereits auf einer Pflegestelle in Deutschland befinden. Bitte bedenken Sie dabei, dass die meisten dieser Tiere ebenfalls ursprünglich aus dem Ausland stammen, so dass lediglich der Reisestress mit den dazu gehörigen Infektionsrisiken entfällt.

Ziel unseres Tierschutzvereines ist es, temporär Verantwortung für herrenlose Tiere zu übernehmen, diese im Rahmen unserer Möglichkeiten zu betreuen und sie in ein Zuhause zu vermitteln, in dem diese Verantwortung übernommen und weitergeführt wird. Wir empfehlen, daher einen finanziellen Puffer für das Tier vorzuhalten, damit eventuelle Tierarztkosten gedeckt werden können.

Kommen Sie bei Fragen gerne auf uns zu.

Ihr Team von Ein Freund fürs Leben e.V.

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