Wenn alles aus den Fugen gerät ...
- mail36264
- 9. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Feb.
Anja, eine Aktive unseres Vereins, wurde Anfang Januar auf einen schlimmen Fall von
Animal Hording in der Nähe von Wiesbaden aufmerksam gemacht. Wir entschieden uns sofort, dort nach Möglichkeit helfend einzugreifen.
Wie so oft, stand auch hinter diesem Fall eine für alle Betroffenen dramatische Geschichte:
Ein Mann hatte vor Jahren seine Frau verloren, die eine kleine Katzenzucht betrieb. Er konnte sich nicht dazu entschließen, die Tiere abzugeben – sie waren alles was ihm blieb. Leider war er mit seinem Leben in Trauer überfordert und sein Alltag geriet immer mehr aus den Fugen.
Vor Kurzem musste er schließlich ins Krankenhaus. In seiner Not bat er seine Tochter (die sonst nur sporadisch Kontakt mit ihm hatte), die Samtpfoten zu versorgen. Die Tochter hatte seit langer Zeit das Haus nicht mehr betreten, da der Vater dies ablehnte. Wir können uns kaum vorstellen, was in der Frau vorging, als sie das erste Mal die Haustür öffnete:
50–60 Katzen hatten hier jahrelang in ihren Fäkalien gelebt. Der Anblick und vor allem der Geruch waren unbeschreiblich.
Das Haus wird nach unserer Einschätzung als unbewohnbar eingestuft werden müssen. Und die vielen Katzen kann man jetzt nur noch auf verschiedene Tierheime und Pflegestellen verteilen und dann vermitteln.
So entschieden wir, einige der Tiere in Obhut des Vereins zu nehmen. Es dauerte etwas, bis Anja insgesamt 4 Katzen einfangen konnte. Sie litt inzwischen auch unter wahnsinnigen Kopfschmerzen aufgrund des starken Ammoniak-Geruchs.
Unser Fazit aus dieser traurigen Angelegenheit: Bitte lasst uns mehr auf die Menschen in unserer Umgebung achten! Soweit muss es nicht kommen, wenn wir für unsere Mitmenschen da sind, ein offenes Ohr haben und nicht wegsehen wenn man vielleicht bereits ahnt, dass etwas nicht stimmt.
Einige Lichtblicke in dieser traurigen Angelegenheit gibt es jedoch auch:
Die Kater Kurt und Pedro waren so fit, dass sie direkt zur Adoption freigegeben werden und schnell in ihr neues Zuhause umziehen konnten. Die zwei Katzendamen Yuki und Bernie haben sich auch gut in ihrer neuen Umgebung in der Pflegestelle eingefunden. Aktuell sollen sie sich noch etwas erholen und an Gewicht zulegen. Anfangs waren sie etwas verschreckt, aber inzwischen lassen sie sich schon gerne kraulen. Sie werden in Kürze über uns vermittelt.
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